Freitag, 2. Oktober 2009
Beobachtungen
Jeden Tag gehe ich mit dem Kinderwagen am Friedhof vorbei und sehe die alten Männer und Frauen zum Tor hineinströmen. Sie bringen ihren Lieben Blumen, heute öfter als damals, als sie noch lebten. Sie hegen und pflegen die Gräber, konkurrieren im Design des aufgepfropften Gewächses, schauen nach links und rechts mit einem Blick, der andeutet, dass sie sich mehr um die Gräber der anderen kümmern, als dass sie die Zweisamkeit genießen, jetzt wo der Andere endlich mal ruhig ist.

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Dienstag, 28. Juli 2009
Auf der Suche
Unbeschriebenes Blatt geschickt auf keinen Weg, nur hinaus gestoßen, des gewohnten Hintergrundes beraubt, aufgewachsen noch halb in der DDR, doch zu jung, um sich Gedanken über die Zukunft in dieser zu machen. Dann Wende und neues System, gut hineingewachsen, gute Leistungen, aber noch erzogen nach alter Art. So fehlt der Biss und die Kraft, sich selbst zu erkennen. So fehlt das Vorbild der Eltern, die nach der Wende alles änderten. Jetzt hier mit 28 Jahren, zwei Wochen vor der Entbindung des ersten Kindes hier sitzend und nicht wissend, was anfangen, mit der kostbaren Zeit. Und so sehr nicht wissend, dass sich schläfriges Nichtstun als beste Option erweist.

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Donnerstag, 9. April 2009
Weltschmerz
Klamm senkt mein Herz den Blick zu Boden, ob eigener Blindheit bis hierhin. Nichts konnte ich sehen, von den Zusammenhängen der Welt, von den Narben der Globalisierung, von Biospritfolgen und Nahrungswirtschaft in der EU. Dies alles nun strömt auf mich ein, vermittelt durch ARTE-Reportagen und danach sitze ich da, mit klammem Herz und ohne Lösung. Es ist mir nicht möglich, eine Möglichkeit zu finden. Wirkungslose Wirklichkeit hat mich also erfasst und ich ersticke an meiner Sprachlosigkeit. Wo anfangen, wenn das Ende scheinbar bevorsteht?
Klamm legt sich mein Herz zurück, zu schwach den Weg zu finden.

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