Donnerstag, 1. Mai 2008
Im Seitenspiegel sieht die Welt besonders aus...
Sommer über dem Land, versteckt sich schüchtern hinter dicken Wolken. Der Raps blendet meine Augen, sein Duft kriecht im Vorbeifahren in jede Ritze und widersteht jedem Lufthauch. Hier in der Stadt sind die Männer heute mit den Rädern unterwegs. Ich fahre Cabrio. Hach, Sommerhauch, schade dass du am Wochenende schon wieder weg bist.

J.

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Freitag, 11. April 2008
Ich kranke am Meer der Möglichkeiten...
Ich kranke am Meer der Möglichkeiten, ertrinke im geheiligten Wasser der modernen Freiheit. Das Sehnen nach Halt und Richtung wird täglich stärker. Ich rufe nach etwas Absolutem, dass mir vorgesetzt ist, dass mir keine Entscheidung abverlangt. In der Menge der vernetzten Synapsen suche ich nach einer Religion, die mich stützt, die mir Sinn und Freude schenkt. Zuviel, zuwider ist mir dies "Alles nach außen", dieses Überrennen von Tiefe, dieses "immer weiter", "immer mehr". Ständig plagt mich mein Gewissen mit dem, was noch zu tun ist, was noch geschrieben werden muss, was noch fehlt, was noch erlebt werden kann. Ich ersticke in der Freiheit zu wählen, wähne getroffene Entscheidungen als falsch. Ich bin nur noch Hirn, das funktionieren muss, trainiere mir Lethargie an, sobald niemand hinsieht. Ich ertrinke im Meer der Möglichkeiten, ich versinke in der Oberfläche der Realität.

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