Dienstag, 22. Juli 2008
Das tapfere Schneiderlein
In Schmerz versinkt meine Seele und singt dazu ein fröhlich Lied,
dass niemand merkt, dass ich mich quäle, dass niemand mein Leiden sieht.
Ich verschanze mich hinterm Schreiben und weine jeden Tag,
wo sollt ich sonst auch bleiben, wenn ich das Leben nicht ertrag?

Ach, hätt ich einen Strick nur, oder ein Gewehr,
so fände mich dein Blick zur Stunde, da ich nicht mehr wär.
Es klagt dich an, was nun noch ist, der Rest nur ohne Leben,
ich habe dich zu lang vermisst, ich kann dir nichts mehr geben.

Ich bin die siebte in deiner Geschicht, die sechste schied vor mir dahin,
niemand fragt nach meinem Gesicht, niemand weiß, wer ich bin.
Du endest mit sieben, mit der bekannten Zahl,
du konntest nie lieben, erschafftest nur Qual.

So ziehst du weiter, schlägst eine Kerbe dazu,
erzählst der Welt heiter, das schafftest nur du.
Du rühmst dich mit Taten, mit deinen Schelmereien,
deinen Namen wollen sie raten, du bist das tapfere Schneiderlein.

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