Dienstag, 8. Juli 2008
G.
Wir sitzen an diesem Sommerlochtag draußen und essen die letzten Sonnenstrahlen von unseren Tellern, trinken ein wenig Abendhauch und drehen uns nach jungen Mädchen um.
Meine Gefühle dir gegenüber sind wie immer unbestimmt, wenn ja dann gut, wenn nicht, dann auch.
Wir lauschen der Hintergrundmusik und den Gesprächen, die sich unaufhörlich nach vorn drängen. Jemand hat gelesen, dass jemand nicht lesen kann. Meine Augen sind blind für deine Blicke. Deine Blicke sind leer.
Irgendwo an einem Nachbartisch sitzt eine deiner zahlreichen Ex-Gespielinnen und durchsticht meinen Rücken mit worten über mein fettes Hinterteil, während sie sich ihres platt hockt.
Seit drei Tagen nun, sitzten wir hier jeden Abend, reden kein Wort, sieht man von den dahingeworfenen schweigezeitendurchbrechenden kläglichen Versuchen ab, die wir ab und zu hinausdrücken. Ich könnte wissen, wie dein Tag war, was du denkst, wie du dir deine Zukunft vorstellst, wie das Wetter ist … wenn ich zugehört hätte, wenn du etwas gesagt hättest.

Warum tun wir uns das an? Warum werden wir auch morgen wieder hier sitzen und uns anschweigen?
Ich weiß nicht, was mich bei dir hält. Du bist so ungefüllt, bar jeder Emotion, jedes redlichen Gedankens, der mich in irgendeiner Art anregen könnte. Unser Sex ist eine Katastrophe, die der Worte, die ich vorhabe zu schreiben, nicht im geringsten wert ist. Deine Augen faszinieren mich für Sekunden, doch ich weiß nicht einmal welche Farbe sie haben.
Du bist reine Zeitverschwendung, aber eines besseren Zeitvertreib habe ich damals nicht gefunden.

Warum sind wir nicht einfach dabei geblieben?

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